Durch den aktuellen Konkurs von Alfons Schuhbeck ist das Thema Restaurantsterben wieder in aller Munde. Man sollte im Rahmen dieser Diskussion allerdings niemals vergessen, dass schon lange vor der Pandemie die seriös arbeitende Individual-Gastronomie das letzte Glied in der wirtschaftlichen Nahrungskette war. Die Situation war schon damals dermaßen desaströs, dass selbst exzellente Köche gezwungen waren, ihre geliebte Küche zu verlassen, um sich als bezahlte TV-Köche im Fernsehen zu verdingen. Die meisten leidenschaftlichen Köche sind nämlich keine geborenen Herzblut-TV-Entertainer wie Mälzer und Raue, sondern arbeiten im Fernsehen lediglich, um so ihr strauchelndes Restaurant zu subventionieren. Aber selbst diese lukrativen Zweitjobs konnten prominente TV-Köche*innen wie Kolja Kleeberg, Frank Oehler, Christian Lohse, Thomas Jaumann und Sarah Wiener vor dem Konkurs nicht bewahren. Alfons Schuhbeck ist also nur das letzte prominente Opfer einer sehr langen und traurigen Reihe. Der einzig positive Aspekt an dieser katastrophalen Entwicklung ist, dass nun selbst den naivsten Zivilisten endlich klar werden sollte, wie miserabel es um die ethisch geführte Speisegastromie in Deutschland bestellt ist!