Nach jedem Mook-Newsletter erreichen uns immer unzählige E-Mails. Üblicherweise ist das Feedback extrem positiv. Allerdings erreichen uns manchmal auch kritische Stimmen. Bei seriös formulierter Kritik lässt es sich der CEO der Mook Group meistens nicht nehmen persönlich zu antworten. Nach unserem letzten Newsletter erreichte uns ein Schreiben von einem Mook-Group-Fan, der sich darüber echauffierte, dass wir zu viel Politiker-Bashing betreiben würden. Das Anschreiben wurde vom CEO der Mook Group nach den unterschiedlichen Vorwürfen aufgegliedert und jeweils separat kommentiert. Nun wünschen wir Euch viel Spaß bei der Lektüre des verbalen Schlagabtauschs…
Hallo Mookies 😉
Meine Nerven, kommt bitte mal runter vom ewigen Politker-Bashing und Mecker-Trip in den Newslettern. Das ist heftige Meinungsmache…
Riposte: Wir betreiben niemals tumbes Politiker-Bashing. Wir informieren lediglich differenziert, analytisch und teilweise humorvoll über die aktuelle Situation. Wir machen dies primär, um groteske Missverständnisse aufzuklären. Beispielsweise glauben selbst heute noch viele gutgläubige Zivilsten, dass die Individual-Gastronomie vom deutschen Staat finanziell komfortabel abgefedert wird. Hier hat die Propaganda der Regierung leider hervorragende Arbeit geleistet.
Es ist sicher kein „Ultra Brutal Lockdown“. In den meisten anderen europäischen Ländern gibt es Voll-Lockdowns, oft mit Ausgangssperre. Dagegen ist das in Deutschland völlig weichgespült.
Riposte: Natürlich ist der Lockdown nur partiell. Wir haben in unserem Newsletter allerdings auch nie etwas anderes behauptet. Für uns als ethisch arbeitende Individual-Gastronomie ist der sogenannte Lockdown-Light aber durchaus ein Lockdown-Brutal. Speziell wen man bedenkt, dass wir vom Staat schon seit Jahren fiskalisch ausgeweidet werden und nun schockiert feststellen müssen, dass wir in der Krise völlig im Stich gelassen werden. Ich denke deshalb, dass wir durchaus die Pflicht haben auf dieses euphemistische Wording hinzuweisen.
Fakt ist: Geschlossene Räume mit vielen fremden Personen darin sind aus Sicht des Infektionsrisikos hochkritisch! Die Viruslast in Innenräumen bei hoher Personenanzahl (und mindestens einem Infizierten) erhöht sich rasend schnell. Da hilft kein Abstand und kein Plexiglas, ja nicht mal eine Maske bietet genug Schutz. Sobald da ein Infizierter sitzt sind – belegt durch etliche Studien – nach kürzester Zeit viele weitere Personen infiziert. Durch „Fenster öffnen zum Lüften“ eine Übertragung durch Aerosole zu vermeiden ist eher utopisch. Man müsste theoretisch alle Fenster vollständig öffnen, möglichst noch mit Durchzug. Das ist sinnfrei!
Riposte: Deinen gefühlten “Fakt“ beurteilt der renommierte Virologe Prof. Alexander Kekulé völlig anders. Er ist der Meinung, dass seriös geführte Restaurants durchaus weiter geöffnet bleiben könnten. Einfach mal die Markus-Lanz-Sendung vom 26 November inhalieren…
www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-26-november-2020-100.html
Wenn Ihr Trotec Geräte in manchen Restaurants habt, dann seid Ihr die absolute Ausnahme! Ich stimme völlig zu, dass derartige Luftfilter ein möglicher gangbarer Weg wären, die Gastro und andere Bereiche wieder zu erlauben. Leider ist das noch in Diskussion und hier ist der kontinuierliche Druck auf die Politik sicher gerechtfertigt. Und ich meine auch im Außenbereich mit Heizlüftern wäre es okay. Vielleicht kommt das ja bald.
Riposte: In Absprache mit unserem Hygiene-Beauftragten haben wir für unsere Restaurants 6 große Trotec-Virenfilter-Türme gekauft. Darüber hinaus haben wir unsere Lüftungsanlagen kostspielig auf komplette Frischluft umgestellt. Laut unseren jeweiligen Hausverwaltungen ausreichend, um schon dadurch einen sicheren Luftaustausch zu gewährleisten. Dazu haben wir in einem unserer letzten Newslettern ja schon mehrfach ausführlich Stellung genommen.
Übrigens: Der Spruch, aus Restaurants wären ja nur 2% der Infektionen gekommen, basiert auf einem RKI Bericht vom 11 August! Und was war da? Na? Ja genau, das war HOCHSOMMER, als alle draußen saßen! Zahlen der Gastronomie aus der kalten Zeit haben wir nicht…
Riposte: Wir haben die Studie des RKI schon lange nicht mehr zitiert. Die Situation ist dynamisch und auch wir passen unsere Depeschen der aktuellen Situation an. Ich verstehe deshalb nicht, warum Du die RKI-Studie erwähnst.
Bitte nicht vergessen: Kein Mensch der Welt, kein Politiker und keine Regierung ist am Virus Schuld, also muss auch niemand haften.
Riposte: Natürlich ist kein Politiker schuld am Ausbruch der Corona-Pandemie. Allerdings haben wir das auch noch nie behauptet. Bei der Haftung sieht es allerdings schon völlig anders aus. Dazu findest Du unten mehr Informationen.
In erster Linie ist jedes mögliche Regierungsprogramm zur Unterstützung von Unternehmen nicht als „Anspruch an den Staat“ zu verstehen, sondern man sollte es als „Hilfe in der Not“ verstehen und dankbar sein, wenn man auch etwas erhält. Die Gastro soll sicher „überleben“, aber es kann auch nicht erwartet werden, dass die Bevölkerung mit ihren Steuerzahlungen dafür sorgt, dass sämtliche Einnahmeausfälle voll ersetzt werden. Jeder muss seinen Teil tragen! Wer viel Geld verdient hat, muss auch seine Reserven jetzt plündern, bevor er unterstützt wird.
Riposte: Sorry, aber dieser Absatz ist kompletter Humbug. Das ursprüngliche Infektionsschutz-Gesetz hatte durchaus eine Klausel, die eine adäquate Entschädigungspflicht vorsieht. Außerdem ist Deutschland noch immer eine Sozialgemeinschaft. Dazu gibt es auch neuerliche Gerichtsurteile. Nur deshalb hat die DEHOGA angekündigt, gegen das neue Infektionsschutzgesetz Verfassungsklage einzureichen. Übrigens beweist mir Dein Kommentar, dass Du ganz offensichtlich keine Speisegastronomie betreibst, sonst würdest Du niemals insinuieren, dass man als ethisch arbeitender Wirt finanzielle Reserven anhäufen kann.
Womit wurde die Ablehnung des Überbrückungsgeldes begründet? Das habt Ihr nicht dazu geschrieben.
Riposte: Im September und Oktober wurde die Überbrückungshilfe abgelehnt, weil wir in den Vergleichsmonaten “zu viel“ Umsatz gemacht haben. Uns wurden aber schon aus diversen anderen Gründen Überbrückungshilfe abgelehnt – beispielsweise wegen “zu vieler“ Mitarbeiter oder unserer Holding-Struktur. Das Jahr zu segmentieren ist also nur eine weiter raffinierte Strategie, um die großspurig angekündigten Kompensationszuschüsse nicht zahlen zu müssen. Übrigens haben wir durch das staatlich verhängte Berufsverbot schon im zweistelligen Millionenbereich Umsatzverluste hinnehmen müssen.
Selbst in Ländern mit ultra-geringer Bevölkerungsdichte wie Schweden wurde mittlerweile (nach deutlich höheren Todesfallzahlen als in Deutschland) endlich bemerkt, dass die freiwillge Selbstkontrolle der Bürger nicht ausreichend ist. Mit der schwedischen Methode wären 10x stärker bevölkerte Länder mittlerweile sicher am völligen Kollaps mit Zuständen wie bei der Pest im Mittelalter.
Riposte: Wir haben nie behauptet, dass freiwillige Selbstkontrolle ausreichend ist. Ich habe als Nicht-Virologe dazu auch keine fundierte Meinung. Ich verstehe deshalb den Vorwurf nicht. Wir haben alle staatlichen Auflagen nicht nur eingehalten, sondern sogar massiv übererfüllt. Letztendlich hätten wir uns diese gewaltigen Ausgaben besser sparen sollen. In einem geschlossenen Restaurant kann man schließlich keine Gäste schützen. Immerhin konnten wir mit unseren völlig obsoleten und steuerpflichtigen Anschaffungen zumindest den Staat massiv bereichern.
Gruß,
TXXXXXXX
(und ich freue mich auch darauf, bald wieder zu Euch zu kommen)