Politiker sprechen immer gerne darüber, die Probleme der Menschen lösen zu wollen. Deutsche Wirte wären allerdings schon heilfroh, wenn die Politiker endlich einmal aufhören würden, ihnen ständig neue Probleme zu machen! In diesem Kontext haben wir Euch erst in unserem letzten Newsletter berichtet, dass die ohnehin schon komplett überforderte Speisegastronomie momentan von einem regelrechten Bürokratie-Tsunami überrollt wird. Ein besonders absurdes Beispiel für die voranschreitende Überbürokratisierung ist die neue Mehrwegangebotspflicht. Ein Thema, das nicht nur viele Probleme und Mehraufwand verursacht, sondern auch noch hohe zusätzliche Kosten produziert. Nun hat der World Wide Fund For Nature (WWF) untersucht, welche positiven Effekte die neue Mehrwegspflicht auf die Umwelt hat. Leider hat die Analyse des WWF ergeben, dass der Mehrweganteil seit Einführung der Mehrwegangebotspflicht bei weit unter einem Prozent liegt! Damit ist bedauerlicherweise bewiesen, dass das neue Gesetz für Wirte zwar gewaltige Kosten und Probleme bedeutet, aber in der Praxis faktisch keinen positiven Effekt erzielt. Besonders absurd an der neuen Mehrwegangebotspflicht ist übrigens die Tatsache, dass der Staat jahrzehntelang die Zerstörung der Umwelt proaktiv gefördert hat, in dem er ausgerechnet Gastronomen fiskalisch mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19% abgestraft hat, die es gewagt haben, ihre Gäste ökologisch korrekt mit wiederverwendbarem Bain-Maries, Porzellan-Geschirr und Metall-Besteck zu catern, während Wirte, die ihre Gäste mit Plastikbechern, Einweggeschirr und Wegwerfbesteck gecatert haben, lediglich 7% Mehrwertsteuer an den Staat berappen mussten. Aufmerksame Mook-Group-Fans werden sich an dieser Stelle sicherlich noch lebhaft daran erinnern, dass der CEO der Mook Group als Co-Autor im Buch “F***king Gastro 2“ einen sehr ausführlichen Gastbeitrag über das groteske Thema verfassen durfte. Der informative Bestseller ist übrigens noch immer im gut sortierten Buchhandel erhältlich.