Wirte mussten gerade erst den Schock verarbeiten, dass im Haushaltsentwurf 2023 lediglich eine Verlängerung der temporären Mehrwertsteuersenkung vorgesehen ist und nicht, wie eigentlich von Herrn Scholz versprochen, eine endgültige Entfristung. Nun erklärte Finanzminister Christian Lindner auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass die GRÜNEN mittlerweile sogar die dringend benötige Verlängerung für bedenklich halten. Er glaubt sogar, dass dadurch die bereits eingepreiste Prolongation der Mehrwertsteuersenkung auf der Kippe stehen könnte. Eine Befürchtung, die kluge Wirte spätestens nach der DEHOGA-Rede von Thomas Kutschaty, dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, ebenfalls teilen. Immerhin war nach seiner beängstigenden Ansprache klar, dass die SPD, nachdem sie mit Hilfe der Stimmen der Gastronomen zur stärksten Kraft im Lande gewählt geworden ist, nach der Wahl erstaunlicherweise weit weniger euphorisch für die Interessen der Gastronomie eintritt. Argwöhnische Wirte könnten jetzt sogar mutmaßen, dass die neuerlichen Bedenken der GRÜNEN der SPD sogar in die Karten spielen. Die SPD könnte schließlich einen Wortbruch wunderbar mit der Intervention ihres grünen Koalitionspartners rechtfertigen. Die GRÜNEN dürften in diesem Fall übrigens keine Probleme haben, den Sündenbock zu spielen. Sie wissen schließlich, dass kein seriös handwerklich arbeitender Wirt, der sich ernsthaft mit dem WAHL-O-MAT der DEHOGA beschäftigt hat, jemals auf die Idee kommen würde, die GRÜNEN zu wählen. Dass die GRÜNEN wissen, dass die Stimmen der Gastronomen für sie längst verloren sind, beweist auch die neuerliche Drohung von Cem Özdemir, die komplett überforderten Wirte in Zukunft auch noch zu zwingen, präzise Kalorienangaben auf ihre Speisekarten zu drucken. Wenn die GRÜNEN ihre Forderung nach einer Beendigung der temporären Mehrwertsteuersenkung tatsächlich durchsetzen, wird der Staat durch die analog zur momentanen Preisexplosion steigenden Steuermehreinahmen zukünftig sogar noch mehr Geld als vor der Krise aus seinen geschundenen Wirten herauspressen können!
PS: Wer übrigens glaubt, dass die Forderung, verpflichtend Kalorienzahlen auf Speisekarten zu drucken, ein eher harmloses Ansinnen ist, irrt gewaltig. In der Praxis hätte diese neue Regelung nämlich nicht nur schlimme Konsequenzen für die ethisch arbeitende Individualgastronomie, sondern auch für die allgemeine Volksgesundheit. Übrigens glauben viele kluge Wirte, dass der Geistesblitz überhaupt nicht von Herrn Özdemir stammt, sondern von ein paar sehr sympathischen Lobbyisten der Lebensmittelindustrie, die ihm die geniale Idee ins Ohr souffliert haben. Wir haben uns schon einmal sehr ausführlicher mit diesem degoutanten Thema beschäftigt. Wer also tiefer ins Rabbit-Hole eintauchen möchte…klick it