Die Bauarbeiten am Henninger Turm schreiten zügig voran. In der Fass-Spitze des neuen alten Wahrzeichens eröffnet die Mook Group demnächst ein faszinierendes 360-Grad-Panorama-Restaurant mit spektakulärer Counter-Küche und bodentief verglaster Außenterrasse. Die äusserst charmante Journalistin Andrea Möller hat nun kürzlich angefragt, ob der CEO der Mook Group nicht Lust und Zeit hätte, der FNP ein paar Fragen zum neuen Projekt der Mook Group zu beantworten. Als engagierte Lokalpatrioten und kulinarische Botschafter der Stadt konnten wir diese Bitte natürlich unmöglich abschlagen.
Herr Mook: Sie wollten schon lange ein Lokal in einem Hochhaus eröffnen. Warum hat es bisher nicht geklappt?
Christian Mook: Ich habe schon mit diversen Hochhausbetreibern gesprochen, bin das Thema proaktiv angegangen. Es ist nur leider unheimlich schwierig, in die Kubatur eines Wolkenkratzers eine Gastronomie zu integrieren. Das liegt zum einen an der Entfluchtung, am Brandschutz und an der Entlüftung. Zum anderen ist es eine Frage der Effizienz. Eine Anwaltskanzlei kann sicherlich mehr Miete als ein Gastronom bezahlen.
Wie kam es dazu, dass Sie den Henninger Turm gastronomisch bespielen?
Mook: Ich hatte mir fest vorgenommen, mit den Verantwortlichen des Henninger Turms zu sprechen. Doch sie sind mir zuvorgekommen, denn wie sich zeigte, sind es große Fans der Mook-Restaurants. Als dann der Kontakt mit Projektleiter Jörg Jansen hergestellt war, haben wir schnell gemerkt, dass die Chemie stimmt und wir dieselben Visionen haben. Für das Restaurant gab es also keinen großen Pitch. Es war quasi von Anfang an klar, wer den Turm gastronomisch bespielen soll. Für mich ist das natürlich eine tolle Location, mit der sich ein Traum erfüllt.
Wer richtet das Restaurant ein?
Mook: Bisher haben mein Wingman Feres Ladjimi und ich unsere Projekte immer selbst gestaltet. Und weil es sich um Themenrestaurants handelt, ging uns das sehr leicht von der Hand. Das ‚Mon Amie Maxi‘ ist eine französische Brasserie, das ‚Zenzakan‘ ein panasiatischer Club, das ‚Surf’n Turf‘ ein Steakhaus. Wir hatten immer ein klares Bild, wussten immer sofort, wie was aussehen soll. Das Restaurant im Henninger Turm bildet allerdings eine Ausnahme. Dort geht es eher um ein gutes Raumgefühl – wie man was anordnet. Dafür haben wir uns Unterstützung geholt, und zwar durch den in Frankfurt lebenden Interiordesigner Yacob Asmellash.
Erzählen Sie mir etwas über Ihre optischen Visionen.
Mook: Durch die besondere Architektur gibt es tatsächlich nicht so viel zu gestalten. Es ist ja ein rundum verglastes Panoramarestaurant, weshalb schon mal die Außenwände wegfallen. Das Zentrum bildet ein viereckiger Erschließungskern, vor dem sich eine halbrunde Küche befindet. Weil wir diese komplett offen planen, wollen wir sie entsprechend in Szene setzen. Außerdem haben wir uns auf die Decke, den Boden und das Mobiliar konzentriert. Grundsätzlich beinhaltet das Konzept warme, erdige Farbtöne wie Bronze und Kupfer. Es soll ein richtiges Wohlfühlrestaurant werden.
Herzstück ist die offene Showküche. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Mook: Es handelt sich nicht nur um eine offene Showküche, sondern auch um eine mit integriertem Kitchen-Counter. Die Gäste können also vor den Köchen sitzen und ihnen bei der Arbeit auf die Finger schauen. Dafür habe ich mich entschieden, weil ich ein großer Fan dieser Restaurants bin. ‚The Jane‘ mit seiner ‚Upper Room Bar‘ in Antwerpen und das ‚Palomar‘ in London sind gute Beispiele, die ich persönlich gerne besuche. Es ist einfach toll, wenn man als Foodie mit den Köchen sprechen und sehen kann, wie sie die Gerichte zubereiten.
Wer übernimmt die Küchenleitung?
Mook: Frank Möbes, der bisherige Küchenchef des Mon Amie Maxi. Er ist ein aufgeweckter junger Koch, der Spaß an seinem Job hat. Frankie liest Kochbücher, informiert sich auf Food-Blogs, ist super interessiert. Außerdem macht mir die Zusammenarbeit mit ihm große Freude. Wenn etwas mal nicht schmeckt, kann ich ihm das einfach sagen – ohne, dass er gleich eingeschnappt ist. Das alles macht ihn zur Idealbesetzung für das neue Restaurant. Direkt am Gast zu arbeiten, ist eine tolle Sache. Schließlich bekommt der Koch nirgendwo ein schnelleres Feedback. Natürlich brauchen wir deshalb jemanden mit sozialer Kompetenz. Und Frankie versteht, dass es im Henninger Turm nicht nur ums Handwerk gehen wird.
Und wie würden Sie die Küchenrichtung beschreiben?
Mook: Der Henninger Turm ist ja ein Frankfurter Wahrzeichen. Und was würde besser dazu passen als heimische Gerichte? Wobei wir mit gutbürgerlichen Restaurants und Apfelweinkneipen nicht konkurrieren möchten. Wir wollen deutsche und regionale Klassiker auf eine neue und frische Art interpretieren. Unsere „Shortlist“ umfasst bereits mehr als 500 Gerichte, die teilweise in Vergessenheit geraten sind. Frank Möbes ist schon eifrig am Experimentieren, hat in den letzten Tagen etwa eine Pottsuse zubereitet. Außerdem wollen wir Innereien wieder aufleben lassen und süße Klassiker wie ‚Kalten Hund‘ anbieten.
Wie sieht es mit dem Preisniveau aus?
Mook: Wir möchten preiswert kochen, also Gerichte bieten, die ihren Preis wert sind. Ein Fünf-Gänge-Menü für 200 Euro gehört nicht zu unserem Konzept. Schließlich möchten wir damit alle kulinarisch interessierten Frankfurter ansprechen. Die Mainmetropole ist die einzige deutsche Stadt mit einer relevanten Skyline. Sie hat eine Skyline-Gastronomie verdient, auf die die Frankfurter stolz sein können. Wir wollen die Gäste animieren, uns mehrmals zu besuchen – und nicht nur einmal wegen der Aussicht vorbeizukommen.
Wird es auch eine Bar geben?
Mook: Auf jeden Fall. In der Mitte des Restaurants ist ja ein viereckiger Erschließungskern. Dadurch bilden sich zwei Sicheln: auf der einen Seite die halbrunde Showküche und auf der anderen Seite die Bar, an der man allerdings auch essen kann. Weil wir uns in einem Frankfurter Wahrzeichen befinden, wollen wir bei den Cocktails mit regionalen Produkten arbeiten. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass wir einen Frankfurt-Cocktail kreieren. Wir sprudeln vor Ideen geradezu über.
Wie viele Plätze stehen insgesamt zur Verfügung?
Mook: Der Gastro-Betrieb besteht aus zwei Ebenen. In der 39. Etage befindet sich das Restaurant mit etwa 110 Sitzplätzen. Ein Stockwerk darunter liegt das sogenannte Skydeck. Auf der halb überdachten Terrasse, die das Fass komplett umrundet, stehen noch mal circa 140 Sitzplätze zur Verfügung. Übrigens gehört zum Skydeck eine mehr als zwei Meter hohe Glasfassade. Die Gäste können deshalb auch bei Wind unter freiem Himmel sitzen und die Aussicht auf die Skyline, den Main oder die Commerzbank-Arena genießen.
Wann soll das Restaurant eröffnen?
Mook: Wir wollen 2017 starten, hoffen im ersten Quartal eröffnen zu können.