Letzte Woche wurde der Boden im „Mon amie Maxi“ verlegt. Das Mook Culinary-Research-Team hat die Zeit effektiv genutzt, um wieder einmal zu einer mühseligen Gastropedition aufzubrechen. Diesmal verschlug es uns an die trostlosen Küsten der Côte d’Azur. Hier besuchen wir für Euch das legendäre „Le Bacon“ in Cap Antibes.
Das „Le Bacon“ liegt malerisch auf einer Landzunge und gehört neben dem „Chez Camille“ und dem „Tetou“ zu den legendärsten Bouillabaisse-Restaurants der French Riviera. Der Blick von der wunderschönen Terrasse ist atemberaubend.
Als Amuse-Gueule reicht das „Le Bacon“ einen kleinen Burger, gefüllt mit Thunfisch, Oliven, Salat und Tomaten-Concassée.
Als Vorspeise entscheiden wir uns für die mit Fischfarce und Trüffel gefüllten Ravioli…..
…und einem Salat mit Mittelmeer Sashimi. Beides handwerklich tadellos.
Soylent brown is made out of fish! Hier sehen wir das klassische Fisch-Potpourri für die Bouillabaisse: Roter Drachenfisch (Rascasse), Petersfisch(St-Pierre), Knurrhahn (Grondin), Seeteufel (Lotte oder Baudroie), Meeraal (Congre) und Rotbarbe (Rouget barbet).
Hier richtet der Garçon unser lecker Süppchen an.
Hier sehen wir die fertig angerichtete Bouillabaisse. Jetzt fehlen nur noch die Rouille und die gerösteten Brotscheiben. Die Portion Bouillabaisse kostet im „Le Bacon“ übrigens pro Person 125,- Euro. Möchte man die Suppe noch mit etwas Langustenfleisch „gepimpt“ bekommen, muss man noch einmal ca. 50,- Euro on top berappen. Das „Le Bacon“ arbeitet offensichtlich mit einer Mischkalkulation. Das Gläschen Rosé Champagner kostet 29,- Euro. Es ist wirklich erstaunlich, dass Fischgerichte diametral zu Logik und Entfernung zur Küste immer billiger werden müssen. Erst kürzlich degustierte das Mook Culinary-Research-Team auf Sylt eine Seezung für 65.00 Euro und in Hamburg ein Steinbuttfilet für knapp 50,-Euro. Im „Le Bacon“ kosten alle Fischgerichte zwischen 70,- und 90,- Euro. Wir verkaufen übrigens im Zenzakan unseren geangelten „Peppercrusted Black Cod“ für unglaublich preiswerte 29.90 Euro und ein Glas Rosé Champagner gibt es bei uns schon für 15,- Euro.
Rouille ist die traditionelle Begleiterin der Bouillabaisse, aber auch anderer südfranzösischer Fischgerichte. Ähnliche Saucen gab es bereits zu römischen Zeiten; die Rouille zählt daher zu den ältesten Saucen Europas. Der Name Rouille (französisch: Rost) bezieht sich auf ihre gelbrote Farbe. Meist wird sie auf einer gerösteten Weißbrotscheibe gereicht. Üblicherweise wird sie im Mörser hergestellt. Die Rouille besteht aus Knoblauch und kleinen roten, scharfen Pfefferschoten, die miteinander fein gestoßen werden. Dazu kommt eine kleine zerdrückte weichgekochte Kartoffel (alternativ Weißbrotkrümel), optional Fischleber, Safran und Olivenöl. Mit Fischbrühe wird die gewünschte Konsistenz eingestellt. Es gibt aber auch Rezepte mit Eigelb. Diese mayonnaiseähnliche Version geht mehr in die Richtung einer Aioli. Bei dieser Variante wird die rötliche Farbe durch Safran und/oder Cayennepfeffer erzeugt.
Die geröstet Brotscheiben.
Für einen kleinen Aufpreis verwandelt der Kellner die klassische Bouillabaisse auch in eine Bourride. Bei der Bourride hebt der Kellner noch eine Nocke Crème fraîche unter die Bouillabaisse.
Die Bourride wird mit Aioli statt Rouille serviert.
Die Speisekarte ziert ein imposanter Petersfisch
Süß geht immer. Hier gönnen wir uns für Euch noch ein handwerklich perfekt zubereitetes Mille-Feuilles.
Zum Schluss noch ein Blick in die zauberhafte Bucht.