Wer heutzutage noch glaubt, dass Wirte in Deutschland die letzten Jahre primär damit beschäftig waren, in ihrer Küche leidenschaftlich an leckeren Rezepten zu feilen und gut gelaunt Gäste zu bewirten, hat noch nie einen Mook-Newsletter gelesen. Gutgläubige Zivilisten können sich oftmals überhaupt nicht vorstellen, zu welch absurden, überflüssigen und teilweise sogar gesundheitsgefährdeten Arbeiten Wirte vom Staat gezwungen werden. Die Hauptaufgabe von gesetzeskonform arbeitenden Gastronomen war in den letzten Jahren vornehmlich das akribische Erfassen von Arbeitszeiten, das präzise Analysieren von pH-Werten, das minutiöse Skizzieren und Archivieren von Zahlungswegen, das komplexe Kryptographieren von Kundenkarteien, das Implementieren von gesetzeskonformen Double-Opt-in-Applikationen, das Installieren von Social-Media-Plug-ins und das rekurrente Fabrizieren von Ökotrophologie-Legenden. Laut einer Studie der DIHK benötigte ein deutscher Wirt schon vor der Corona-Krise im Durchschnitt fast 60 Stunden im Monat, um die weit über 100 komplexen und teilweise hochriskanten Kassenrichtlinien, DSGVO-Gesetze und Ökotrophologie-Auflagen zu bewältigen. Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie kamen dann noch weitere teure und aufwendige bürokratische Dokumentationspflichten hinzu. Zusätzlich müssen Wirte nun auch noch ganze Teams an Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Anwälten steuerpflichtig beschäftigen, um durch den perfiden Dschungel der verwirrenden und hochriskanten Kompensationsansprüche zu kommen. Eigentlich sollte jetzt der perfekte Zeitpunkt sein, einmal darüber nachzudenken, wie man den metastasierenden Bürokratiewahnsinn endlich effizient eindämmen könnte. Speziell jetzt sollten sich Wirte wieder voll darauf konzentrieren dürfen, ihr Geschäft aus der völlig unverschuldeten Krise zu führen, anstatt sich darauf zu freuen, für den Staat wieder komplexe, hochriskante und komplett sinnentleerte Datenberge zu produzieren. Die erniedrigenden Sisyphusarbeiten kosten Unsummen, ersticken jegliche Kreativität und rauben den Wirten letztendlich auch noch die letzte Freude an der Arbeit. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich etwas ändern wird, weil die völlig branchenfremden Politiker totale gastronomische Laien sind, die ihre eigenen Gesetze weder selber bezahlen noch in der Praxis exekutieren müssen. Auch hat der Staat bekanntermaßen ein geradezu bizarres Verlangen danach, seine Untertanen unter einen paternalistischen Generalverdacht zu stellen. Wer jetzt noch erfahren will, zu welchen gesundheitsgefährdeten Arbeiten Wirte gezwungen werden, sollte unbedingt noch diesem Link folgen