Das Handwerk hat seine Probleme, die Immobilenbranche hat ihre Probleme, der Groß- und Einzelhandel hat seine Probleme, das produzierende Gewerbe hat seine Probleme, die Logistikbranche hat ihre Probleme und Firmen, die außerhalb der regulären Geschäftszeiten arbeiten, haben ihre Probleme. Die ethisch arbeitende Speisegastronomie nimmt allerdings eine ganz besondere Stellung ein, weil sie als extrem energiehungrige Just-in-Time-Lebensmittel-Manufaktur mit angeschlossenem personalintensivem POS-Dienstleistungsunternehmen praktisch alle Probleme aller Branchen in einer Branche bündelt. Wer nun allerdings glaubt, dass das extrem vulnerable Kulturgut „Gastronomie“ vom Staat wegen seiner prekären Sonderstellung unter einen besonderen Schutz gestellt wird, irrt gewaltig. Eigentlich ist sogar das exakte Gegenteil der Fall. Keine andere Branche wird vom Staat dermaßen gnadenlos drangsaliert, überbürokratisiert, stigmatisiert, instrumentalisiert und unter einen paternalistischen Generalverdacht gestellt wie die ethisch arbeitende Speisegastronomie. Darüber hinaus hat der Staat die Gastronomie mit dem Beginn der Corona-Pandemie auch noch in eine besonders brutale emotionale und finanzielle Sonderopferrolle gedrängt. Nichtsdestotrotz sprechen neuerdings immer mehr Anti-Gastronomie-Politiker offen davon, Speisen in der Gastronomie wieder mit dem vollem Mehrwertsteuersatz vom 19 Prozent zu belegen. Sollte es den übereifrigen Gastronomiefeinden tatsächlich gelingen, die bereits versprochene und längst eingepreiste endgültige Entfristung der temporären Mehrwertsteuersenkung auf der Zielgraden doch noch zu sabotieren, käme dies einer faktischen Doppelbesteuerung gleich, weil der Staat seine durch die Umsatzsteuerermäßigung entstehenden Steuermindereinnahmen bereits jetzt schon wieder über die analog zur Preisexplosion gestiegenen Steuermehreinamen bei seinen verzweifelten Wirten einsammelt. Auch sollte man an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass deutsche Wirte schon seit vielen Jahrzehnten dem Staat ungerechtfertigterweise eine nicht vorhandene Geisterflotte finanzieren. Übrigens alles Fakten, von denen die zahlreichen engagierten Anti-Gastronomie-Politiker selbstverständlich nie sprechen. Neue Mook-Magazin-Leser, die sich gerade gefragt haben, was es mit der bizarren Geisterflotte auf sich hat, sollten nicht zögern den hier angehängten Link zu aktivieren…just click it